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Frau Ottmeiers Funke

frau-ottmeiers-funke-cover-300x456Terror, Katastrophen, Unfälle – Frau Anja Ottmeier kann schlechte Nachrichten darüber nicht mehr ertragen und will die Welt durch ein übernatürliches Ritual verbessern. Doch ihr Versuch mündet in einem peinlichen Desaster, das nichts gebracht zu haben scheint – so glaubt sie. Tatsächlich entsteht ohne ihr Wissen ein übernatürlicher Funke mit einem Eigenleben, der fortan durch die Welt zieht und unterschiedlichsten Menschen in schwierigen Situationen hilft. Doch was kann ein kleiner Funke bewirken? Und wird Anja je erfahren, was sie in Gang gesetzt hat?

 

 

 

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Informationen

Buchtitel
Frau Ottmeiers Funke

Autor
Mark Silving

Anzahl Normseiten
144

Amzahl Wörter
31628

Veröffentlichungsdatum
Juli 2017

Veröffentlichungsform
eBook
Paperback in Arbeit

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Leseprobe

Auszug aus Kapitel 1

Mit der freien Hand zog er das Tablet zu sich heran, schaltete es ein und begann zu surfen. Seine Augen verengten sich.
»Wieder so’n Vollidiot, der um sich geschossen hat. Einfach so!«
Sie hörte für einen Moment auf zu atmen. »Wo?«
»In einem Restaurant in Kansas. Trotzdem, geschehen kann’s ja genauso hier. Fünf Tote, zwölf Verletzte. Von einem geistig verwirrten Einzeltäter ist die Rede. Wie schnell die solche Geisteskrankheiten immer diagnostizieren können …«
Anja schluckte. »Wie furchtbar! Von manchen Politikern hört man, wir müssen uns an den Terror gewöhnen. Aber ich kann’s nicht. Ich kann das einfach nicht! Wie auch? Egal, wie oft das nun geschieht.« Sie spürte ihren Puls ansteigen.
»Was ist noch so geschehen …« Seine Augen fuhren zeilenartig über den Bildschirm. »Ein Zug in Indien entgleist und ein Chemieunfall in Frankreich.« Er tippte auf das Tablet. »Oh, hör mal. Die Baustelle am Ortsausgang ist endlich instand gesetzt. Na, das ist doch mal eine gute Nachricht. Spart immerhin fünf Minuten Arbeitsweg.«
Sie senkte den Blick und war versucht, sich mit den Händen durch die hellblonden Haare zu fahren. Aber zum einen hielten sie die eigenen Klettwickler auf dem Kopf davon ab, zum anderen wollte sie auch nicht die frisch lackierten Fingernägel ruinieren und die Farbe in ihre Locken schmieren. »Hört das denn nie auf?«
»Was? Dass ich dir die Nachrichten vorlese oder dass so ein Mist passiert?«
»Beides.«
Er hob den Blick und grinste schelmisch, was sie im Moment als in höchstem Maße unangebracht empfand. »Naja, das Erste wird sich wohl gar nicht ändern. Und das Zweite … Schlimme Dinge passieren halt.« Er zuckte mit den Achseln. »Kann man nicht verhindern. Mit meinen Mitte vierzig sind mir einfach schon zu viele Nachrichten dieser Art unter die Augen gekommen, um mich jedes Mal darüber noch aufzuregen. Wenn du der Welt helfen willst, wäre es ja schon ein Fortschritt, wenn du nicht wieder vergisst, den Herd auszuschalten, so wie letztes Mal.«
Sie rollte die Augen. »Ja, du hast ja recht. Ich pass auf.« Sie seufzte. »Ich meinte aber grad, man muss doch mehr für die Welt tun können.« Sie streckte die Hände von sich und spreizte die Finger. »Es gibt immer einen Weg. Vielleicht keinen irdischen …«
»Ach, herrje, jetzt geht das wieder los.«
»Hör mir doch erst einmal zu. Ich habe da etwas gelesen. Von einem Ritual, das Sonnenstrahlen-Shukiwauwa-Ritual.«
»Das Sushi-Wauwau-Ritual? Was haben denn Reis, Fische und Hunde damit zu tun?«
»Nein, das …«
»Ja, hab schon verstanden. Zumindest, dass es nichts mit Essen und Vierbeinern zu tun hat.«
Sie begutachtete ihre Fingernägel und sah wieder zu ihm zurück. »Willst du denn gar nicht wissen, um was es dabei geht?«
»Also, wenn ich ehrlich bin, dann …«
»Das Sonnenstrahlen-Shukiwauwa-Ritual bewirkt«, würgte sie ihm das Wort ab, »dass der Wille mehrerer Seelen zu einer einzigen Kraft verschmilzt. Ein Funke übernatürlicher Energie wird entfacht, der auf andere überspringen kann und sie zu besseren Menschen macht. Ist das Chi eines Wesens noch nicht soweit, um mit dieser Kraft umzugehen, springt die einfach auf den Nächsten über. Und irgendwann erfasst sie jeden.« Sie lächelte euphorisch.
»Viel Spaß, nur zu.« Er schwang die Hand über den Tisch. »Wenn du dich dann besser fühlst.« Sein Blick vertiefte sich wieder in das Tablet.
»Das Sonnenstrahlen-Shukiwauwa-Ritual soll besonders intensiv wirken, wenn ein nahestehender Mensch dabei mitmacht.«
»Mhm«, summte Thomas zwischen seinem geschlossenen Mund hindurch und las weiter. Da fixierte er sie, als ihm offensichtlich das Licht aufging. »Oh nein. Nein. Nein!« Er wedelte abweisend den Finger. »Das kannst du vergessen! Frag doch deine Freundinnen.«
Anja sah ihn bettelnd an. »Das mache ich sowieso.«
»Nein«, lautete nach wie vor seine Antwort. Sie setzte das traurigste Gesicht auf, zu dem sie in der Lage war. Dann formte sie einen spitzen Kussmund und klimperte mit den blauen Augen. »Sicher?«

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